Motorrad

Aus dem Archiv (1)

„Die Saison ist definitiv vorbei, es ist das erste Salz auf der Straße“ meinte Peter kürzlich. Hatte die erste Novemberhälfte noch einige Tage mit milden Temperaturen und etwas Sonne für uns, gab es dann doch noch die ersten Minusgrade, Schneefall und nun nasskaltes Wetter. Zeit sich Indoor-Aktivitäten zu widmen. Eine davon ist das Aufarbeiten von Archivalien, das wieder mal ein paar längst vergessene Fotos fürs Digitalisieren ans Licht brachte.

Armin

So z. B. ein Foto vom zweiten Werner-Festival (ein ziemlicher Flop!), wo ein eingeschworener Guzzi-Fahrer lieber auf dem Sozius der 400er Honda Platz genommen hat, als das Kaffee-Wasser auf der Camping-Wiese zu Fuß heranzuschleppen.

Nein, das ist nicht die ausladende Sitzbank mit Reling der Guzzi California.

Oder ein paar Schnappschüsse von einer Fahrt nach Bremerhaven 1994 nicht lange nachdem ich meine spätere Frau kennengelernt habe. Die Fahrten nach Bremen, ihrer zweiten Heimatstadt, haben wir allerdings nicht oft mit dem Motorrad unternommen. Es gibt von Köln aus einfach keine nette Landstraße durch das Ruhrgebiet, und danach wird’s langweilig. Flach, keine Berge und meist bolzgerade Straßen. Dann kann man besser gleich mit dem Auto auf die Autobahn gehen.

Die Honda schleppt auch drei oder sogar vier Personen, haben wir früher alles ausprobiert. Aber bequem ist es dann nicht…

Wer sich an die Zeiten vor den Textilkombis erinnert, und damals Allwetter-Fahrer war, oder bis heute lieber im Leder fährt, der erinnert sich auch an das An- und Ausziehen einteiliger Regenkombis. Mühsam und lästig ist sowas. Textilklamotten mag ich auf dem Motorrad immer noch nicht, aber da ich in der Regel nicht mehr stundenlang durch den regen fahre, bin ich inzwischen zu Zweiteilern übergegangen.

Auch 1994, im August: Auf dem Weg ins Sauerland drohen plötzlich schwarze Wolken am Himmel.
Also rein in die Regenpelle. Immerhin waren wir damals noch beweglich…

Der Nachwuchs ist dann einige Jahre später auch von den Pedalen auf Fußrasten umgestiegen. Beim Antreten musste allerdings anfangs noch die ‚Rennleitung‘ einspringen. Und bei den Runden ums Haus haben dann auch mal Tempo und Kurve um die Garage nicht ganz miteinander harmoniert. Den Sturz die Böschung hinab hat das Brombeergestrüpp verhindert, was eine halbwegs nachhaltige Erfahrung mit sich brachte.

Los, tret‘ das Ding an, ich will fahren…
Selbst der Opa hat mit dem Nachwuchs-Töff bei der Probefahrt ganz offensichtlich seinen Spaß.
Wie die Jahre vergehen: Nicht mehr lange und die erste 125er kommt ins Haus.

Über Jahrzehnte war mein Freund Albert mit seiner Triumph Tiger kreuz und quer durch Europa auf Achse, 180 000 km insgesamt. Als sie dann in den hinteren Bereich seiner Garage umzog, weil eine 750er Honda und eine Triumph Trident kamen, habe ich sie echt vermisst.

Jahrzehnte waren sie unzertrennlich. (Foto: Albert M.)
Dann kam die Honda, die noch mehr Kilometer abspulen musste. Inzwischen wurde sie von einer Sevenfifty abgelöst.
Vor der gemeinsamen Spritztour schnell noch eine kleine Reparatur. Anfang der Zweitausender blieb wegen der Haus-Sanierung wenig Zeit zum Schrauben.