Nach einem guten Frühstück mit Kartenstudium – mein bislang einziger Besuch der Veranstaltung lag einige Jahre zurück - machte ich mich auf den Weg. Auf der Autobahn kurz vor Bonn fiel mir ein, dass die Straßenkarte noch zuhause lag. Außerdem hatte ich mich wie bei der letzten Ausfahrt eine Woche zuvor warm angezogen. Viel zu warm. So geht’s wenn man noch nicht richtig wach ist…



Nun, im Notfall musste dann eben das Smartphone den Weg weisen. Ich hatte gerade ein Stück hinter Bonn die Straße nach Euskirchen genommen, als ich das erste Mal nachsehen musste. Als ich gerade wieder losfuhr, rauschte eine Gruppe Motorräder an mir vorbei, das letzte war ein Laverda-Triple. Selten, schön und mit einem feinen Sound. Ich hängte mich dran, da ich annahm, dass der Fahrer ebenfalls auf dem Weg nach Dom-Esch war. Aber er bog in eine andere Richtung ab.



Irgendwann hatte ich das Gefühl, falsch abgebogen zu sein. Als ich gerade in einer Bushaltestelle stand, um auf der Smartphone-Landkarte meinen Standort zu lokalisieren, brummte eine Norton Fastback in die andere Richtung an mir vorbei. Sofort machte ich kehrt und hängte mich dran. Der Fahrer ließ den Twin ordentlich laufen, so dass ich der Clubman die Sporen geben musste. Wenn ich jetzt auf der Trident sitzen würde, schoss es mir durch den Kopf…





Ich hatte mich mit Rita und Alois verabredet, die ausnahmsweise nicht mit dem Motorrad angereist waren, und zusammen bummelten wir durch die Reihen schöner Oldtimer. Interessant fand ich, dass inzwischen die Zahl der Moppeds und Motorräder aus den Siebzigern zunimmt.



Plötzlich stand Peter vor mir. Er hatte seine Münch ausgeführt, da ihn in den Tagen seine Kawasaki auf trab gehalten hatte, und die Honda nach der Winterpause erst mal nicht so richtig wollte. Gemeinsam machten wir uns auf den Rückweg auf unsere Rheinseite, um an der alten Schule noch einen Kaffee zu trinken.


Ich musste an meinen Stopp hier vor ein paar Tagen denken. Während ich in der Schlange am Kaffee-Ausschank stand, unterhielten sich zwei etwa Dreißigjährige. Der Eine erzählte, was er auf der Autobahn auf dem Display seines Motorrads während der Fahrt alles eingestellt hatte, und wie angenehm doch der Tempomat sei. Der Andere hörte sich das alles an und fragte dann nur: „Aber Motorrad fährst Du noch? Oder macht es das auch schon alleine?"

